Pressemitteilung:

  • 26. Januar 2013

Hippokrates und Betriebswirtschaft

Der Finanzdienstleister MLP hat vor eine Studie zur Akzeptanz der rot-grünen Bürgerversicherung gemacht. Fazit: 71% der Bürger und knapp über die Hälfte der Ärzte sind für die Bürgerversicherung im Gesundheitswesen.

Das nimmt es nicht Wunder. Groß ist der Unmut über eine Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland. Nicht die Krankheit, also die Indikation entscheidet, wer schnell drankommt, sondern die Kostenerstattung. Die fällt bei privaten Krankenkassen üppiger aus, weshalb der so Versicherte schneller einen Termin bekommt und bessere Leistungen dazu. Das ist ein unerträglicher Zustand, der im Kern das gesamte deutsche Gesundheitssystem diskreditiert. Da fehlen Fachärzte in sozial schwächeren Stadtgebieten, werden Zusatzleistungen feilgeboten, Termine für Kassenpatienten auf ferner liefen verschoben. Wem bei den unzweifelhaft notwendigen Veränderungen im Gesundheitswesen an erster Stelle die noch ungeklärte Gebührenordnung einfällt, sprich die Befürchtung, es könne weniger für einen selbst dabei rumkommen, muss sich als Arzt die Frage gefallen gelassen, welchem Leitbild er eigentlich folgt. „In alle Häuser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen…“ So heißt es im Hippokratischen Eid. Von Patienten erster und zweiter Klasse ist da nicht die Rede. Wer das Solidarprinzip im Gesundheitswesen will, wird für die Bürgerversicherung sein. 71% aller Deutschen sehen das auch so.

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